Montag, 26. November 2012

Frequently Asked Questions

Was macht Ihr?
Filme zeigen, ab 2013 nach Möglichkeit auch Filme drehen.
Welche Filme?
Wir zeigen alles, was interessant ist, von der Stummfilmzeit bis heute, von Arthouse bis Sophisticated Erotics. Was wir drehen werden - mal gucken.
Seit wann gibt es den Filmclub?
Seit einem Jahr.
Wo seid Ihr?
In Köln am Rhein.
Wo zeigt ihr da die Filme?
Privat und in Kinos, die wir mieten.
In welchen?
Je nachdem, steht im Newsletter.
Sind die Vorstellungen öffentlich?
Nein, nur für Mitglieder, wir sind schon etwas exklusiver. (-: Vor Beginn der Vorstellung kann man aber eine Tagesmitgliedschaft erwerben. Der Karin-Baal-Film neulich war ausnahmsweise öffentlich.
Arbeitet Ihr mit anderen Filmgruppen zusammen?
Kontakt gibt es nur zum Filmclub Bali in Hagen, im Ernst. Wir haben hier mehrere Initiativen angesprochen, ohne Erfolg. In Köln kocht halt jeder gern sein eigenes Süppchen.

Akasava ist ein rechtlich geschützter Begriff und darf nicht ohne ausdrückliche Erlaubnis des Rechteinhabers verwendet werden.

Donnerstag, 22. November 2012

2013: Something Wow!



"Eine Reihe mit Karin Baal ist eine sehr gute Idee." (dirtypictures.de)

"... eine Lahaie-Retrospektive wäre natürlich der Ober-Hammer, keine Frage!!" (dirtypictures.de)


Man dankt, positives Feedback ist immer schön. Außerdem sind im Rahmen von ALS RAQUEL WELCH DIE ERDE BEHERRSCHTE ausgewählte "trashige" B-Filme vorgesehen, eine kleine Hommage an Josef von Sternberg (die letzte Kölner Sternberg-Würdigung war 1969) und noch einiges mehr.

Sonntag, 18. November 2012

Mitglied werden - Filmkultur fördern




Herzlich Willkommen bei Kölns jüngster Filminitiative. Der Newsletter informiert Sie/Dich per Rundmail über unser aktuelles Programm. Einfach unverbindlich anmelden unter fbcast2002(at)yahoo.de.

          "Wir müssen zurück in die Kinos, nur in den Kinos entsteht Mythos."
                       (Peter Fleischmann)

   "Frage nicht nur, was dein Kino für dich tun kann, frage auch, was du für dein  Kino tun kannst."
                      (frei nach Kennedy)

Man kann Eintrittskarten kaufen, Mitglied werden, bei uns werben, Fördergeld spenden. 

Die Millionenstadt Köln ist viertgrößte Stadt Deutschlands und die größte in Nordrhein-Westfalen, sie gilt unter anderem als Kunst- und Medienmetropole. Seit den 90er Jahren zählt Köln zu den quantitaiv bedeutendsten Fernseh- und Filmproduktionsstandorten, während jedoch zugleich das Angebot an Filmtheatern immer weiter verkümmerte. Eine Reihe von Künstlern und Galerien zog nach Berlin um.

Köln war nie eine besonders filmfreundliche Stadt, der Nachkriegsboom mit über achtzig Kinos Ende der 50er Jahre erwies sich als Ausnahmesituation. Die Stadt hat ihre Filmtheater über die Jahrzehnte hinweg mit hohen Steuern und Abgaben belastet, während in Berlin, München, Frankfurt und anderen wirklichen Metropolen kommunale Kinos entstanden und/oder die freie Filmszene gefördert wurde.Ohne großzügige kontinuierliche Förderung durch die Filmstiftung NRW, deren Zentrale ausgerechnet im von den Kölnern so "geschätzten" Düsseldorf liegt (zwei Nachbarstädte, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten), gäbe es in Köln wohl gar keine Kinos mehr außer dem Cinedom und dem wiedereröffneten Residenz, die beide ohne Subventionen auskommen und Kind idealistischer Filmkaufleute sind (Bernd Eichinger, Hans-Joachim Flebbe). Seit der Insolvenz des Filmhauses gibt es nur noch neun Kölner Kinos, die täglich spielen, München hat 1,4 Millionen Einwohner und fast dreißig an der Zahl.

Daneben existieren in Köln einige Initiativen, zu denen der Filmclub Akasava gehört, die Kinoprogramm ohne eigene feste Spielstätte veranstalten, die meisten als e. V. organisiert, wir hingegen sind eine rein private freie Interessengemeinschaft.
Diese Szene hat bereits eine bewegte Geschichte bzw. Vorgeschichte seit Ende der 60er Jahre, als XScreen und die Cinemathek entstanden, hinter sich. Ich war als junger Schüler begeistertes Cinemathek-Mitglied, deren Filme im alten Wallraff-Richartz-Museum wurden für mich indes ähnlich prägend wie die Lupe in der Zülpicher Straße (das heutige Off-Broadway), wo täglich Programmwechsel war; ferner der UFA-Palast, das Hahnentor und das Theater am Rudolfplatz, aber auch das AKI im Hauptbahnhof und die alten Vorortkinos wie das Ehrenfelder Urania und das schon halb versiffte Helios (oben). Die einen boten alte Schätze der Filmgeschichte sowie Avantgarde, die anderen aktuelles, saft- und kraftvolles Genrekino. Eine untergegangene Welt.

Kölns eigentliche Bedeutung lag von Ende der 60er bis Anfang der 80er Jahre neben dem WDR auf dem Gebiet des Filmjournalismus, man sprach von einer Kölner Schule der Filmkritik. Autoren wie Hans C. Blumenberg, der erst später zur ZEIT ging, wurden bundesweit beachtet, es herrschte ein kreatives Spannungsfeld zwischen dem bürgerlich-linksliberalen STADT-ANZEIGER mit seinen "Salonsozialisten" (frech, aber gut) und dem von der katholischen Kirche finanzierten FILM-DIENST.
Die Cinemathek wurde von Filmjournalisten gegründet, sie waren bei den avantgardistisch-wilden XScreen-Leuten dabei und drehten manchmal eigene Werke, für den WDR oder frei finanziert. Die Kölner Film- und Kinoszene verdankte ihre Lebendigkeit nicht zuletzt den Filmkritikern. Es ist eine tolle Sache, heute ebenfalls mit dabei zu sein, die Tradition des Filme beschreiben-Filme zeigen-Filme drehen fortzuführen und mit Kollegen wie Uwe Mies und Martin Graetz über die neuesten Filme zu diskutieren.

Seit der Gründung vor einem Jahr hat der Filmclub Akasava auf Selbstausbeutungsbasis sieben Filmveranstaltungen organisiert, das soll 2013 in anderer Form weitergehen, da wir keine FDP-Wähler, sprich keine "Besserverdienenden" sind. Wir hoffen auf finanzielle Mittel der Filmstiftung, auf private Sponsoren und vielleicht, man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben, macht auch mal die Stadt Köln daselbst ein paar Euro locker.
Wer mitmachen will, ist jederzeit herzlich willkommen. Der Mitgliedsbeitrag liegt derzeit bei 5,- Euro im Monat; wer sich nicht fest binden will, kann stattdessen auch etwas stiften (spenden klingt so armselig). Denn eines ist klar: Geld verdienen lässt sich mit einem solchen Filmprogramm nicht, es bleibt wie alle anspruchsvolle Kultur immer ein Minusgeschäft, noch dadurch erschwert, dass sich die öffentliche Hand mehr und mehr aus der Kulturförderung zurückzieht und weder die freie Wirtschaft noch private Sponsoren die entstandenen finanziellen Lücken schließen.

Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, nehmen wir den Weg nach vorn. Für 2013 sind so unterschiedliche und spannende Projekte vorgesehen wie das Hollywood-Musical der 40er und 50er Jahre, die Belle Epoqué im Film, eine Hommage an Kurt Hoffmann, an den gebürtigen Kölner Willy Birgel, an Josef von Sternberg, dessen US-Filme hierzulande nur Cineasten ein Begriff sind; Filme mit Brigitte Lahaie und mit Jean Harlow. Ein alter Werbespruch traf ins Schwarze:

Nur im Kino ist Kino wirklich Kino.


Filmclub Akasava c/o Dr. Frank Blum, Postfach 600111, 50681 Köln

2013: Filme mit Brigitte Lahaie





















Sie war die Französin, die uns als junge Schüler im Pornokino bezauberte - und in den normalen Kinos, wenn Erwin C. Dietrich die holde Maid mal wieder im Ensemble seiner Softsexer präsenierte, als eine der SECHS SCHWEDINNEN oder in dem einfach unglaublichen WIP-Epos GEFANGENE FRAUEN. Sie verkörperte junge, unverkrampfte "Was kostet die Welt"-Lebenslust in mehr als einer Beziehung und war auch schauspielerisch keineswegs unbedarft.

Nur den Namen dieser wunderbaren Akteurin, die wir immer sofort wiedererkannten,  wussten wir lange Zeit nicht, es gab ja keine Presse wie bei den Franzosen, die Erotik- und B-Filme vorstellte und begleitete, Internet in den 70ern und frühen 80ern gab es überhaupt noch nicht. Ein mittlerer Kulturschock war es obendrein, als dann doch gelegentlich Nachrichten kamen und es hieß, das liebreizende Geschöpf sei gar nicht naturblond. Doch die schöne Oberweite, die war echt und das ist schließlich in dubio wichtiger. Ihre Jess-Franco-Filme zählen nicht zu seinen Meisterwerken, wichtiger sind da schon Brigittes Rollen bei Jean Rollin, primär die, die keine Pornos waren. Ihre Szene in FASCINATION, in der sie die große Sense schwingt, gehört zur Ikonografie des modernen europäischen Horrorfilms.

aus LA NUIT DES TRAQUEES, Regie Jean Rollin
Voraussichtlich im Februar oder März wird der Filmclub Brigitte Lahaie mit einer kleinen Hommage würdigen und je nach Kassenlage zwei, drei oder vier ihrer alten Streifen auf die Leinwand bringen, die Titel verraten wir noch nicht, nur soviel, dass mindestens einer von Jean Rollin sein wird.
Ob auch Hardcore kommt, ist noch offen, mal sehen. Diese 70er-Jahre-Pornos erzählten ja immerhin noch eine Story und das manchmal sogar recht witzig und charmant, demgegenüber verlieren manche der heutigen Mainstreamer geradezu ihre Existenzberechtigung.
PS  Jess Francos FACELESS mit Helmut Berger als sadistischem Arzt und Brigitte als Assistentin, wurde empfohlen. Nun ja, für meinen Geschmack zu eklig, aber wenn Aussicht besteht, dass der Kinosaal nicht leer bleibt, meinetwegen.
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Der Preisregen für MASKS geht weiter. Nun hat diese scheinbare Mesalliance eines deutschen Giallo-Horrorfilms beim Tohorror-Festival in Turin den Antonio Margheriti Award erhalten. Wir haben schon gewusst, was für ein dolles Teil wir da nach Köln holten.
Regisseur Andreas Marschall (rechts) und andere Teilnehmer des Festivals.